Diese Atemtechnik aus dem Yoga wird empfohlen, bevor fortgeschrittene Übungen der Atemregulierung durchgeführt werden.

Die Übersetzung ist die „Reinigung der Nadis“. Nadis sind Energiekanäle, die den ganzen Körper durchziehen und in denen die Lebensenergie Prana zirkuliert. Man kann sie mit den Meridianen in der Chinesischen Medizin vergleichen, in denen das Qi – der chinesische Ausdruck für Lebensenergie – zirkuliert.

Bei der Wechselatmung atmen wir abwechselnd durch die einzelnen Nasengänge ein und aus.

  • Der rechte Nasengang ist der Sonne zugeordnet und damit der Wärme, der Aktivität, dem Intellekt und der männlichen Energie.
  • Der linke Nasengang ist dem Mond zugeordnet, der Kühle, dem Ruhen und der weiblichen Energie.
  • Die Atemübung steigert unsere Wachsamkeit.
  • Beruhigt die Nerven und führt schnell zu einer tiefen Ruhe der Gedanken.
  • Sie verbindet die rechte und linke Körper und Gehirnhälfte.

Ablauf

Nimm einen angenehmen und stabilen Sitz ein (du kannst dich auch auf einen Stuhl setzen) und richte deinen Rücken auf. Lege die linke Hand auf den Oberschenkel und praktiziere mit der rechten Hand die Nasenverschlüsse.

  • Beginne mit einer Ausatmung durch beide Nasenlöcher. Schließe dann das rechte Nasenloch mit  dem Daumen der rechten Hand.
  • Atme langsam, stetig und tief durch das linke Nasenloch ein.
  • Nach der vollständigen Einatmung verschließe das linke Nasenloch sanft (!) mit dem Ring- und kleinen Finger der rechten Hand.
  • Öffne das rechte Nasenloch wieder und atme langsam, stetig und tief durch das rechte Nasenloch aus. Leere die Lungen vollständig.
  • Nun atme wieder durch das rechte Nasenloch langsam stetig und tief ein.
  • Verschließe rechts mit dem Daumen
  • Öffne links und atme links aus
  • Atme links ein, verschließe links mit Ringfinger und kleinem Finger
  • Öffne rechts und atme rechts aus
  • Atme rechts ein, verschließe rechts
  • Atme links aus
  • Atme links ein, verschließe links
  • Etc.
  • Beende den Zyklus mit einer Ausatmung links

Wiederhole diesen ersten Teil der Wechselatmung während sechs bis zehn Atemzyklen.

Beim zweiten Teil der Übung wiederholt sich der gleiche Ablauf wie oben beschrieben. Neu machst Du nun am Ende jeder Einatmung eine Atempause, während der Du im Stillen auf sechs bis zehn zählst.

Folgende Menschen sollten die Wechselatmung mit Luftanhalten nicht durchführen:

  • Schwangere
  • Kinder
  • Menschen, die einen inneren Widerstand gegen das Luftanhalten fühlen

Der erste Teil der Übung, die Wechselatmung ohne Luftanhalten, kann von allen Menschen praktiziert werden.